Parasiten - Prophylaxe oder Behandlung?

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Diese Frage stellen sich viele Tierbesitzer - und zwar zu Recht.

 

Die Vorteile der Parasitenbehandlung sind natürlich, dass diese erst durchgeführt wird, wenn das Tier tatsächlich an einem Parasitenbefall leidet, unnötige Medikamente müssen nicht verabreicht werden, das Tier wird nicht "vollgepumpt" und der Besitzer spart auch noch Geld. Zudem sind viele Tierbesitzer der Meinung, die Parasitenfrage würde von den Medien unnötig hochgepusht und sie würden schon merken, wenn ihr Tier an einer solchen Erkrankung leide. Das stimmt zum Teil. Die Medien sprechen oft und viel von verschiedenen Parasiten, meistens in der Sommerpause, wenn es nicht viel zu berichten gibt. In letzter Zeit fallen die Berichte über Zecken und Borreliose immer öfter auf, aber auch der Fuchsbandwurm hat schon regelmäßig sein Fett weg bekommen. Deshalb hierzu kurz mehr.

 

Natürlich sollte man nicht alles glauben, was in den Medien berichtet wird. Dennoch sind die Argumente nicht von der Hand zu weisen. Der Fuchsbandwurm ist tatsächlich eine nicht zu unterschätzende Gefahr, die nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch viele andere Tiere und vor allem auch den Menschen befallen kann. Meistens sind die Symptome der sogenannten Echinokokkose bei Hunden und Katzen verhältnismäßig gering, doch der Mensch kann schwer krank werden. Unsere Haustiere können sich über den Kot von Füchsen mit den Eiern des Bandwurmes anstecken, aber ebenso wenn sie infizierte Nagetiere fressen. Da der Mensch in der Regel einen engen Kontakt zu seinen Vierbeinern pflegt, ist eine Ansteckung für ihn nicht auszuschließen. Besonders weil die Symptome oft lange Zeit unbemerkt bleiben.

 

Die Borreliose ist ebenfalls eine schlimme Erkrankung, die aber in der Regel recht gut mit Antibiotika zu behandeln ist. Da diese Krankheit definitiv existiert, aber deutlich weniger oft als die Medien es uns glauben machen wollen, sollte man schon über eine Prophylaxe nachdenken. Borrelien sind Bakterien, die über einen Zeckenbiss übertragen werden. Die Infektionen führt zu Muskelschmerzen, Fieber, Schwellungen der Lymphknoten und anderen Symptomen, die variieren können. Allerdings sollte der besorgte Tierbesitzer wissen, dass die Inkubation einige Monate dauert und die Symptome nicht direkt ausbrechen. Wird der Zeckenbiss verhindert durch Spot-on Präparate, Tabletten oder Zeckenhalsbänder, kann keine Infektion stattfinden.

 

Da bei beiden Krankheiten die Symptome unterschiedlich ausfallen können und erst Monate nach der Übertragung bemerkbar sind, wird deutlich, dass es leider häufig nicht so ist, dass ein Tierbesitzer direkt bemerken kann, ob sein Tier krank ist oder nicht. Auch versichern viele Tierbesitzer, ihr Tier könne an keinem Wurmbefall leiden, da es schließlich keinen Durchfall habe und sie keine Würmer im Kot gesehen hätten. Hier ist es wichtig zu sagen, dass beide Symptome erst bei einem hochgradigen Befall auftreten, die Ansteckungsgefahr für den Menschen oder andere Lebewesen aber auch bei einem kleinen Befall besteht.

 

Für alle Tierhalter, die sich unsicher sind, ob es ratsam ist, ihrem Tier regelmäßig Medikamente zu verabreichen, möchten wir nun einige Möglichkeiten der Behandlung/Prophylaxe mit ihren Wirkungsweisen und Nebenwirkungen erläutern:

 

Alle Angaben über Nebenwirkungen sind den Packungsbeilagen entnommen. Wir möchten aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese selten sind und sie in der Regel schnell wieder abklingen.

 

Spot-on Präparate sind Tropfen, die auf den Nacken der Tiere aufgetragen werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Tropfen wirklich auf der Haut verrieben und nicht im Haar verteilt werden. Einige Tage im Anschluss sollte das Tier nicht gewaschen werden und dessen Familie sollte ihren Vierbeiner für einige Zeit nicht im Genick streicheln.

 

Über den natürlichen Fettfilm der Haut verteilt sich das Produkt über den ganzen Körper und wirkt je nach Präparat 4-8 Wochen gegen Zecken und Flöhe. Viele Spot-on Präparate wirken auch gegen andere Insekten, dies aber meist weniger lang. Was besonders wichtig ist für Tierbesitzer, die ihr Fellknäuel mit in den Urlaub nehmen möchten, dazu aber mehr im Artikel Ab in den Urlaub.

 

Einige Zeckenhalsbänder wirken nur gegen Zecken und die Schmetterlingsmücke, andere aber ebenso gegen Flöhe und andere Parasiten, dies geschieht ebenso über die Verteilung des Wirkstoffes über den Fettfilm der Haut. Die Wirkung hält hier allerdings länger an, da der Wirkstoff langsamer abgeben wird. Somit halten die Bänder ihren Schutz je nach Hersteller bis zu 8 Monaten aufrecht. Wichtig hierbei ist aber, dass die Tiere nicht mit dem Halsband schwimmen gehen sollen, da dies zum einen die Wirksamkeit reduziert und zum anderen den Wirkstoff ans Wasser abgibt, was Auswirkungen auf die Wasserqualität und die in ihm lebenden Tiere haben kann.

 

Die Nebenwirkungen können Juckreiz, Haarausfall und Rötung an der Kontaktstelle sein, sowie Depression, verminderte Futteraufnahme, Speicheln, Erbrechen oder Durchfall. Bei den Spot-on Präparaten auch neurologische Symptome wie Zuckungen oder schwankender Gang.

 

Worauf wir unbedingt hinweisen möchten, ist, dass Sie NIEMALS ein Spot-on Präparat für einen Hund bei einer Katze anwenden dürfen. Viele der Präparate sind für Katzen so giftig, dass sie in kurzer Zeit starke Symptome wie Speicheln, schwankenden Gang, Apathie bis zum Koma zeigen und schließlich auch daran sterben, wenn sie nicht sofort von einem Tierarzt behandelt werden! Sie sollten bevor Sie sich auf dem Weg machen, aber mit viel Wasser und Spülmittel so viel des Produkts wie möglich von Ihrer Katze abwaschen!

 

Seit einiger Zeit sind weitere Präparate auf dem Markt, allerdings in Tablettenform. Diese sind je nach Präparat nur gegen Flöhe oder zusätzlich gegen Zecken wirksam.

 Sie werden im Magen aufgelöst, der Wirkstoff wird in das Blut aufgenommen und im Körper bis zur Hautoberfläche verteilt. Die Wirkung erfolgt sehr schnell und hält zwischen einem und drei Monaten an, wieder abhängig vom Präparat.

 

Die möglichen Nebenwirkungen hier sind Erbrechen, Lethargie, Anorexie, Durchfall, Zittern oder Krampfanfälle. Wie bereits gesagt, sind all diese Nebenwirkungen extrem selten.

 

Wurmkuren allerdings haben nicht wie viele Tierbesitzer glauben eine anhaltende Wirkung, deshalb empfiehlt jeder Tierarzt eine unterschiedlich häufige Anwendung. Jede derzeit auf dem Markt erhältliche Wurmkur wirkt rein therapeutisch bei einem Wurmbefall in Darm, Lunge oder Herz (je nach Präparat) und hat keinerlei prophylaktische, also anhaltende Wirkung. Unter www.hund-katze-wuermer.de gibt es einen kurzen Test, den jeder Tierbesitzer machen kann, um heraus zu finden, welcher Entwurmungsintervall für sein Tier am besten geeignet ist. Allerdings sollte beachtet werden, dass keine Wurmkur gegen alle Wurmarten wirkt, deshalb sollte die Wurmkur von Zeit zu Zeit gewechselt werden.

 

Die Nebenwirkungen bei Wurmkuren sind ebenfalls Erbrechen, Durchfall, Zittern, Appetitlosigkeit, schwankender Gang oder andere neurologische Symptome.

 

 

Zusammenfassend kann man sagen:

 

In Bezug auf Zecken, ist die Prophylaxe sicherlich besser und weniger belastend als die Therapie, zumindest im Falle eine Ansteckung mit einer durch Zecken übertragbaren Krankheit, wie zum Beispiel der Borreliose.

 

Die meisten Menschen vergessen über die Zeckenprophylaxe oftmals die Flohprophylaxe, die bei den meisten Präparaten zwar miteingeschlossen ist, aber nicht immer vom Besitzer wahrgenommen wird. Dabei sollte man beachten, dass Flöhe, die vom Tier durch Benagen/Lecken des eigenen Fells abgeschluckt werden, die Eier von Würmern übertragen können. Außerdem ist die Therapie eines bereits vorhandenen Flohbefalls eine wahre Herausforderung, da nicht nur das Tier, sondern auch alle Kontakttiere, sowie die komplette Umgebung des Tieres mitbehandelt werden müssen und dies oftmals über einige Wochen bis Monate. Da eine Besiedlung mit Flöhen auch im Winter erfolgen kann, sollte also die Flohprophylaxe nicht mit der Zeckenprophylaxe im Herbst beendet werden.

 

Bei der regelmäßigen Anwendung von Wurmkuren lässt es sich hervorragend streiten. Unsere generelle Empfehlung ist bei Hunde- und Katzenwelpen bis 6 Monate 1 Mal pro Monat, danach alle drei Monate. Sollten kleine Kinder im Haushalt leben, die engen Kontakt zu den Tieren pflegen und noch nicht in der Lage sind, Hygienemaßnahmen zu ergreifen, wäre eine monatliche Behandlung von erwachsenen Tieren eine zusätzliche Sicherheit. Natürlich kann ebenso gut auf die ständige Gabe von Medikamenten verzichtet werden, wenn anstatt der Behandlung regelmäßig Kotproben zum Tierarzt gegeben werden. Sind diese frei von Parasiten, muss keine Behandlung durchgeführt werden. Diese Methode ist sicherlich eine gute, aber auch teurere Alternative. Bitte bedenken Sie hierbei, dass einige Parasiten intermittierend, d.h. nicht immer, sondern nur manchmal ausgeschieden werden. Somit kann das Labor Ihnen eine größere Resultatsicherheit bieten, wenn Sie eine Sammelkotprobe abgeben, also kleine Mengen Kot von mind. 3 verschiedenen Ausscheidungen Ihres Tieres (alle in dem gleichen Behälter).

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen die Vorteile der Parasitenprophylaxe nahebringen konnten. Dennoch muss jeder Besitzer selbst entscheiden, wie er dieses Thema handhaben möchte. Natürlich gibt es auch viele natürliche und homöopathische Präparate auf dem Markt. Auch wenn wir bislang leider meist negative Erfahrungswerte von unseren Patientenbesitzern zu diesem Thema erhalten haben, sollte sich jeder selbst davon ein Bild machen, sofern Interesse besteht. Knoblauch allerdings darf keine alternative Therapie darstellen, da es auch in kleinen Mengen giftig ist für unsere Tiere. Auch sollten Sie sich bitte nicht auf diese Präparate verlassen, wenn Sie Ihr Haustier mit ins südliche Ausland nehmen. Dazu aber mehr im Artikel Ab in den Urlaub.   

 


Medikamente

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Welche Medikamente kann ich meinem Tier geben? Bei Durchfall hilft mir Loperamid, darf mein Tier das auch bekommen? Ich denke, mein Tier hat Schmerzen, eine halbe Paracetamol-Tablette müsste doch helfen?!

 

Leider gibt es unsagbar viele Medikamente, sowohl für Menschen als auch für Tiere. Es ist schlichtweg unmöglich hier alle aufzuführen.

 

Doch wir möchten unbedingt darauf hinweisen, dass egal, was Sie an humanmedizinischen Präparaten zu Hause haben, bitte geben Sie NIEMALS etwas davon Ihrem Tier, ohne zuvor mit einem Tierarzt gesprochen haben. Sehr viele Medikamente, die bei uns absolut unbedenklich sind, können bei unseren Vierbeinern schon in kleinsten Konzentrationen hoch giftig sein. Ebenso wichtig ist es, dass kein Hundemedikament einer Katze gegeben wird und umgekehrt. Dies funktioniert zwar oft, aber bei Weitem nicht immer. Zum Beispiel Spot-on Präparate für Hunde können bei der Katze zum Tod führen.

 

Außerdem sollte man beachten, dass keine direkte Korrelation von der Körpergröße zu der Dosierung besteht, d.h. wenn ein 80kg Mensch eine Tablette nehmen darf, darf ein 40kg Hund nicht automatisch eine Halbe bekommen. Es bestehen große Unterschiede in der Dosierung also Menge Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zwischen uns und unseren Haustieren, sowie zwischen den jeweiligen Arten. So kann ein 40 kg schwerer Hund 800-2000mg Metamizol bekommen, während ein 80 kg Mensch nur 500-1000 nehmen soll.

 

Sollten Sie noch Reste von Medikamenten Ihrer Haustiere von früheren Behandlungen zu Hause haben und diese verwenden wollen, vergewissern Sie sich bitte, dass diese noch nicht abgelaufen sind. Außerdem sollte wirklich die gleiche Indikation, also die gleiche Krankheit vorliegen wie bei der letzten Behandlung. Dies ist sehr wichtig, da zum Beispiel Metoclopramid gegen Übelkeit wirkt, indem es die Magenpassage nach "hinten" also Richtung Darm bewirkt, also entgegengesetzt zum Erbrechen. Handelte es sich bei der ersten Erkrankung mit Übelkeit zum Beispiel um eine Viruserkrankung, ist das Medikament absolut gut als Therapie geeignet. Sollte aber diesmal das Abschlucken eines Fremdkörpers (Plastik, Metall, Glas, Kinderspielzeug etc) Ursache der Übelkeit sein, wäre dieses Medikament absolut ungeeignet, da es die Muskelkontraktionen des Magens erhöht und damit bei spitzen Gegenständen eine Perforation also Verletzung der Schleimhaut des Magendarmtraktes Ihres Tieres bewirken kann.

 

Oftmals ist es nicht möglich ohne weitere Untersuchungen wirklich sicher zu sein, ob es sich um die gleiche Ursache der Symptome handelt, in diesen Fällen ist ein Tierarztbesuch anzuraten.

 

Sollten Sie Fragen haben, rufen Sie uns gern an.

 


Den Wildtieren helfen

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Auch unsere Wildtiere leiden unter der derzeitigen Hitze. Hier könne  Sie nachlesen, wie Sie ihnen helfen können.


Ab in den Urlaub

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Bald ist es wieder so weit! Der Urlaub steht an und damit die leidige Frage:

Lasse ich mein Haustier mit einer Betreuung zuhause, gebe ich es in eine Tierpension oder nehme ich es gar mit?

 

Sofern unser Reiseziel nicht um die Ecke liegt und mit dem Auto in nur wenigen Stunden erreichbar ist, ist die Betreuung des Tieres in den eigenen vier Wänden oder bei Bekannten meist die beste und vor allem stressfreieste Lösung für das Tier. Hierfür müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden, aber die Betreuungsperson sollte bei Katzen mindestens zwei Mal am Tag nach dem Tier schauen, es füttern und die Toiletten säubern. Natürlich sollten auch die Streicheleinheiten nicht zu kurz kommen.

 

                                    Lieblingspetzi nicht vergessen

 

Bei Hunden empfiehlt es sich, dass der Vierbeiner kurzerhand zu dem Betreuer zieht, da er mehr Nähe zu einem Menschen braucht als eine Katze. Außerdem ist die Gewöhnung an die neue Umgebung umso einfacher, wenn der Hund den Betreuer und dessen Familie, sowie etwaige haarige Mitbewohner bereits kennt. Natürlich dürfen die eigene Decke, sowie das Lieblingsspielzeug nicht fehlen.

 

Ist die individuelle Betreuung nicht möglich, kommt eine Tierpension in Frage. Doch verständlicherweise fällt es vielen Tierbesitzern nicht leicht, ihren Liebling in fremde Hände zu geben. Zum Schutz der Tiere und zur Beruhigung der Besitzer sollte eine Tierpension vorab gründlich inspiziert werden. Eine gute Betreuung erkennt man daran, dass sie sauber ist, eine rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet, sowie mit einem in der Nähe befindlichen Tierarzt zusammen arbeitet. Die Tierunterkünfte sollten hell und freundliche sein, es muss ausreichend Auslauf für die Tiere geben, ebenso wie genügend Platz um einige Tiergruppen zu separieren, falls dies aufgrund von Unstimmigkeiten in der Gruppe erforderlich wird. Außerdem lässt eine gute Tierpension einen Interessenten alle Räume anschauen und hat nichts zu verbergen. Im Idealfall erhält jedes Tier ausschließlich das von seinem Besitzer mitgebrachte Futter ebenso wie eventuell nötige Medikamente. Natürlich sollte zu jeder Tageszeit frisches Wasser bereit stehen.

 

                      Rechtzeitig an die nötigen Impfungen denken

 

In einer solchen Pension ist für Hunde in der Regel die Zwingerhustenimpfung obligatorisch und für Katzen zusätzlich zur Impfung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen ein Impfschutz gegen die feline Leukose. Bitte denken Sie daran, dass bei für Ihr Tier neuen Impfungen eine Grundimmunisierung - also eine zweimalige Injektion im Abstand von 4 Wochen - durchgeführt werden muss und der Impfschutz erst 3 Wochen nach der zweiten Injektion besteht. Planen Sie also rechtzeitig einen Besuch bei Ihrem Tierarzt. Außerdem empfiehlt es sich, VOR dem Besuch der Pension ihr Tier mit einem Flohschutz zu behandeln und es NACH dem Aufenthalt zu entwurmen.

 

Sollten Sie sich gegen die ersten beiden Möglichkeiten der Betreuung entscheiden und Ihr Tier an Ihrem Urlaub teilhaben lassen wollen, ist dies natürlich möglich. Katzen und kleine Hunde können im Flugzeug im Handgepäck mitreisen, größere Tiere müssen im Frachtraum in einer Tierbox untergebracht werden. Dies ist für viele Tiere eine enorme Stresssituation, es herrschen dort Temperaturschwankungen, eventuell reisen weitere Tiere mit, es ist laut und niemand kann das Personal überwachen. Viele Tiere fühlen sich eingesperrt und allein gelassen. Bei längeren Flügen kommen Harndrang, sowie Durst oder Hunger hinzu. Ist dies bei längeren Aufenthalten der Besitzer im Ausland aber nicht zu vermeiden, sollte das Tier rechtzeitig vorher an die Transportbox gewöhnt werden. Von einer Behandlung der Tiere mit Beruhigungsmitteln ist dringend abzuraten, da es sich um Narkotika handelt, die bei Überdosierung, aber auch bei Unverträglichkeit des Tieres zu Notsituationen wie Koma oder gar Tod durch Atemstillstand führen können. Greifen Sie lieber zu pflanzlichen Alternativen.

 

                                               Tiere im Auto sichern

 

Für längere Autofahrten sollten mehrere Pausen mit Auslauf und Wassergabe eingeplant werden. Es gibt gut wirksame Medikamente gegen Übelkeit im Auto, die Sie vor Abreise von Ihrem Tierarzt erhalten können. Denken Sie außerdem stets daran, Ihren Liebling im Auto gut zu sichern. Freilaufende Tiere stellen nicht nur während der Fahrt eine Gefahr da, im  Falle eines Unfalls fliegen sie ungesichert nach vorn und können sich selbst und andere Familienmitglieder schwer verletzen. Am Besten eignen sich eine feste Autobox oder eine Kofferraumabtrennung. Es gibt auch Sicherungsgurte speziell für Hunde.

 

Weiterhin sollte sich jeder Tierbesitzer überlegen, ob das Reiseziel für den Vierbeiner ebenso angenehm ist wie für den Menschen. Große Temperaturunterschiede, vor allem Hitze, sind für unsere Tiere oftmals eine große Belastung. Besonders ältere, langhaarige oder herzkranke Tiere sollten nicht mit in den Süden fahren.

 

Wer sein Tier, egal ob Hund, Katze oder Frettchen, mit über eine Landesgrenze nimmt, muss einen gültigen EU-Heimtierausweis mit sich führen. Darin sollte eine gültige Tollwutimpfung aufgeführt sein. Ebenso muss das Tier einen implantierten Mikrochip haben. Schauen Sie weiterhin auf www.petsontour.de , ob für Ihr Reiseziel besondere Einreisebedingungen gelten.

 

Für Reisen in südliche Länder, sollten Sie vor allem den Schutz vor den sogenannten Reisekrankheiten beachten. Behandeln Sie Ihr Tier kurz vor der Anreise mit einem Präparat, welches nicht nur effizient gegen Flöhe und Zecken schützt, sondern auch gegen Stechmücken. Denn vorallem die Sandmücke (Phlebotomus) kann Leishmanien übertragen und somit kann Ihr Tier an der Leishmaniose erkranken. Außerdem sollte Ihr Haustier sich nicht mit dem Herzwurm infizieren. Auch dieser wird von Stechmücken übertragen.

 

                                  Vorsicht vor den Reisekrankheiten

 

Zusätzlich zu einem guten Schutzpräparat, ist es ratsam, Ihr Tier abends nicht im freien liegen zu lassen und Mückengebiete zu meiden. Entwurmen Sie das Tier direkt nach dem Urlaub und vier Wochen später mit einem gegen Herzwürmer zugelassenen Präparat. Denn in diesem Zeitraum können sich nur die Larven des Herzwurmes im Körper des Tieres befinden, welche noch keine Symptome verursachen und gut abgetötet werden können. Bei längeren Aufenthalten im Süden, sollten sie Ihren Liebling alle vier Wochen gegen Würmer behandeln und - je nach Präparat - alle zwei Wochen gegen Stechmücken. 

 

Letztlich sollte bei der Entscheidung über den Aufenthalt Ihres Tieres zur Ferienzeit immer das Wohl des Vierbeiners im Vordergrund stehen :-)

 

 

Wir beraten Sie gern

 


Sommerzeit = Zeckenzeit

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Borreliose

 

Die Borreliose ist eine Krankheit, die durch Bakterien, sogenannte Borrelien ausgelöst wird. Diese werden von einigen Zecken übertragen, allerdings erst, nachdem sich die Zecke 12-24 std. festgebissen hat.

Nur ca. 20-30% der Ixodes ricinus Zecken (auch gemeiner Holzbock genannt) sind mit Borrelien infiziert und die Mehrheit unserer Haustiere scheint eine natürliche Resistenz zu haben. Es gibt noch weitere Zecken- und Borrelienarten, diese sind aber in Europa sehr selten.

 

Sollte eine Übertragung der Borrelien stattgefunden haben und das Tier keine natürliche Resistenz besitzen, kann es zunächst zu der sogenannten Wanderröte kommen. Diese ist eine deutliche Rötung der Haut, die sich weiter ausbreitet. Natürlich ist das bei Tieren mit dichtem Fell sehr schwer zu erkennen. Außerdem wird sie bei unseren Haustieren nur selten beobachtet.

 

Im späteren Verlauf (Wochen bis Monate später!) können sich dann verschiedene Symptome einstellen wie Gelenks- und Muskelschmerzen, neurologische Symptome wie Lähmungen, Herzerkrankungen und Nierenerkankungen, sowie Fieber.

Zum Nachweis der Infektion sollte der Tierarzt Ihrem Tier Blut abnehmen (frühestens drei Wochen nach einer möglichen Infektion) und es für weitere Diagnostik in ein Fachlabor schicken. Sollte sich der Verdacht durch einen Nachweis von Antikörpern verhärten, müssen weitere Schritte eingeleitet werden. So sollten zum Beispiel die Nierenwerte kontrolliert werden, da es zu der „Lyme-assoziierten-Proteinverlust-Nephropathie“, also einer schwerwiegenden Nierenerkrankung gekommen sein kann.

Sehr besorgte Besitzer, welche nicht die Inkubationszeit abwarten möchten, können aber auch die Zecke selbst einschicken lassen, um abzuklären, ob diese überhaupt infiziert und damit eine Ansteckung möglich ist.

 

Sollte letztlich eine Borreliose bei dem Vierbeiner vorliegen, muss das Tier über mehrere Wochen Antibiotika bekommen. Die Prognose ist bei rechtzeitigem Erkennen in der Regel gut.

 

Prophylaktisch können Hunde und Katzen mit Spot-on Präparaten behandelt werden, welche auf die Haut im Genick aufgetragen werden und meist eine für Zecken und Flöhe abschreckende Wirkung für etwa 4 Wochen haben. Für Hunde gibt es auch Antiparasitika, die in Tablettenform angeboten werden und oft eine parasitentötende Wirkung haben, welche aber erst nach einem erfolgten Kontakt mit dem Haustier eintritt.

 

Wir beraten Sie gern, welches Produkt für Ihre Fellnase das Richtige ist.